Unternehmer haben hierzulande nicht den besten Ruf. Wieso eigentlich? Unsere Media Company hat kein Verständnis für die oft unsachliche Unternehmerschelte und bezieht in diesem Artikel Stellung. Die Öffentlichkeit steckt Selbstständige gerne in die Schublade mit der Aufschrift „skrupellose Raffzähne“. Das gesellschaftliche Engagement und das große Verantwortungsbewusstsein vieler Geschäftsführer wird dabei ausgeblendet. Zum Zerrbild des Unternehmertums tragen die Medien nicht unerheblich bei. Vor lauter Abzocke-Vorwürfen werden Leistungen nicht mehr angemessen gewürdigt. Aber Skandal-Überschriften verkaufen sich nunmal gut.
Meinungsfreiheit -Was ist das?
Wer durch das Internet surft, muss nur selten für Inhalte zahlen. Ist es dann Abzocke, wenn ein Internetdienstleister für diese Webinhalte eine faire Bezahlung verlangt? Natürlich nicht! Denn wie es schon das Wort Dienstleister verrät, wird eine Leistung erbracht. Sei es ein gut geschriebener Text, ein ansprechendes Layout oder wirkungsvolle Suchmaschinenoptimierung. Hinter einer professionellen Webpräsenz steckt immer eine Menge Arbeit. Auch Vertreter anderer Branchen sehen sich immer wieder Wucher-Vorwürfen ausgesetzt. Aber wie kann man etwa einem Handwerker Abzocke unterstellen, wenn er die anfallenden Anfahrtskosten auf die Rechnung setzt? Das benötigte Benzin bekommt auch er nicht kostenlos.
Das Leistungsprinzip garantiert uns einen Wettbewerb um die beste Leistung. Davon profitieren wir alle. Autohersteller bringen beispielsweise immer leistungsfähigere Autos auf den Markt. Für Xenon-Scheinwerfer oder Airbags zahlen wir gern ein paar Euro mehr. Sie werden als lohnende Investition in die eigene Sicherheit angesehen.
Ein guter Schutz vor Viren oder Spam ist genau das Gleiche. Wer im Internet für Sicherheit sorgt und eine Gegenleistung erwartet, hat schnell den Ruf des Abzockers. Aber warum? Auch im Internet muss das Leistungsprinzip gelten. Denn nur mit hochwertiger Arbeit und exklusivem Know-how können wir im globalen Wettbewerb bestehen. Die Früchte unseres Wohlstands werden wir nur so lange ernten können, wie die Qualität unserer Werke anerkannt wird. Wer Ware oder Dienstleistungen unter Preis anbietet, schadet am Ende sich selbst.
Teile der Presse begnügen sich bei der Wirtschaftskritik nicht mit den Preisen. Sie gehen noch weiter und stellen das ganze System an den Pranger. Aber geht es uns wegen der sozialen Marktwirtschaft schlecht? Leiden wir unter dem Wettstreit um das beste Produkt? Oder sind wir durch das soziale Netz zu gut abgesichert? Ein Blick in die Welt hinaus erinnert uns an die Folgen von Turbokapitalimsus und Planwirtschaft.
Eine Herde schwarzer Schafe?
In den Medien wird leider oft das Gewinnstreben von Unternehmern mit Profitgier gleichgesetzt. Gehälter von Top-Managern werden regelmäßig und medienwirksam kritisiert. Dabei nehmen die Journalisten gerne gleich alle Wirtschaftskapitäne in Sippenhaft. So scheint die Herde der Unternehmer ausschließlich aus schwarzen Schafen zu bestehen. Chefs würden die Unternehmensgewinne größtenteils einbehalten und die eigenen Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen abspeisen, liest man immer wieder.
Wenn dem so wäre, müsste es ein Herr unzufriedener Angestellter geben. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2013 beweist das Gegenteil: Neun von zehn Arbeitnehmern sind demnach mit ihrem Job rundum zufrieden.
Doch die Vorurteile gegenüber der Unternehmerschaft halten sich hartnäckig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Berichterstattung ein allzu einseitiges Bild der Wirtschaftsführer zeichnet. Die Existenzsorgen aber auch das soziale Engagement zahlreicher Selbstständiger finden kaum Erwähnung. Was nicht zum Meinungs-Mainstream passt, wird nicht thematisiert.
Eine unkritische Haltung gegenüber dem Mainstream ist jedoch bedenklich: Wo sich niemand traut, unpopuläre Ansichten zu vertreten, ist die Meinungsfreiheit in Gefahr. Es kommt vielleicht bei den Lesern gut an, gegen die Abzocker in den Chefetagen zu wettern. Die Medien sind aber weiterhin der Wahrheit verpflichtet und sollten ihre Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen. Der Mainstream hat nicht immer Recht. Und das muss auch gesagt werden.