Soll ich oder soll ich nicht die Corona-Warn-App verwenden? Viele sind sich unschlüssig, was sie von der offiziellen Corona-Warn-App des RKI halten sollen. Wir haben Dir die wichtigsten Fakten zusammengefasst und helfen Dir, eine Entscheidung für Dich zu treffen.
Corona-Warn-App: Finde die richtige
Wir sparen uns die Erklärung von COVID-19 und gehen direkt auf die Warn-App ein. Es handelt sich hierbei um eine kostenlos zur Verfügung gestellte App zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, deren Download und Nutzung freiwillig ist. Laut offiziellen Angaben der Bundesregierung hilft die App festzustellen, ob Du Kontakt mit einer infizierten Person hattest und wie hoch das Ansteckungsrisiko dabei war. Dies trägt dazu bei, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen und die Infektionsrate zu reduzieren bzw. die „Kurve abzuflachen“.
Dies setzt natürlich voraus, dass auch genügend Personen die App verwenden.
Die offizielle Corona-Warn-App des Robert-Koch-Institutes wurde von dem Softwarekonzern SAP und der Deutschen Telekom für 20 Millionen Euro programmiert. Viele App-Entwickler sind auf den Zug aufgesprungen und haben selber eine Corona App entwickelt. Achte daher darauf, dass Du die richtige Warn-App vom RKI herunterlädst. Das ist allerdings nicht so leicht, da diese erst nach langem Scrollen im App Store bei Apple auftaucht:
Ernüchternde Info für iPhone-Nutzer:
Um die offizielle Corona-Warn-App herunterladen zu können, benötigst Du das aktuelle Betriebssystem iOS 13.5. Außerdem sind alle älteren iPhones vor dem 6er nicht kompatibel mit der App.
Wie sieht’s bei Android aus?
Android 6 und die Unterstützung von Bluetooth LE sind Mindestvoraussetzung für die Nutzung der App. Zusätzlich müssen Google Play Services genutzt werden, da diese die Schnittstelle für die App bietet. Android-Systeme ohne Google-Dienste, wie beispielsweise Huawei Modelle, können die Corona-Warn-App nicht installieren – hier arbeitet der Hersteller Huawei allerdings bereits daran, eine geeignete Schnittstelle nachzubauen.
Wie funktioniert die App?
Die Corona-Warn-App läuft über Bluetooth und wird gemäß der Bundesregierung batterieschonend im Hintergrund aktualisiert. Ist die Bluetooth-Funktion an Deinem Smartphone deaktiviert, funktioniert auch die App nicht. Wieso Bluetooth? Tatsächlich ist dies die beste technische Lösung, die Entfernung zwischen zwei mobilen Endgeräten zu messen. Dadurch kann die App aufzeichnen, wenn sich Personen nah beieinander aufhalten. Dabei wird in wenigen Abständen eine Identifikationsnummer des Gerätes über Bluetooth an die nähere Umgebung gesendet. Gleichzeitig empfängt dieses Smartphone Signale von anderen Geräten, die die Corona-Warn-App verwenden. Halten sich also Personen für den vom RKI als infektionsfördernden Zeitraum von mehr als 15 Minuten und in einem Abstand von weniger als 2 Metern auf, tauschen die Geräte ihre Identifikationsnummern aus. Diese Kontakte werden 14 Tage lang gespeichert und danach gelöscht. Ist eine dieser Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, so löst die App eine Warnung an alle „gespeicherten Kontakte“ aus und informiert diese via Push-Benachrichtigung. Die App weist sie zudem darauf hin, sich testen zu lassen.
Apropos positiv getestet: Wer positiv getestet wurde, trägt dies eigenständig in die Corona-Warn-App ein. Damit es hier nicht zu Falschmeldungen kommt, erhält man vom Testlabor einen QR-Code oder eine TAN, die man eingeben muss.
Corona-Warn-App und Datenschutz
Es fängt gut an: Du musst Dich nämlich nicht in der App anmelden und persönliche Daten wie Name oder E-Mail-Adresse hinterlegen. Sind dann die epidemiologischen Faktoren nach dem RKI – also Kontaktdauer von 15 Minuten und Entfernung von weniger als 2 Metern – erfüllt, so werden temporäre Zufallscodes von anderen Geräten generiert und gespeichert. Es werden somit keine Personendaten oder Standorte ausgelesen oder gespeichert. Der Infizierte, der die Warnung ausgelöst hat, wird den anderen Personen nicht bekannt gegeben. Genauso erfährt eine positiv getestete Person nicht, wen genau die Corona-Warn-App benachrichtigt hat.
Fazit
Prinzipiell nutzen wir WhatsApp, Facebook und auch Betriebssysteme, die unsere persönlichen Daten speichern. Auch durch die Pandemie ist es nun vorgeschrieben, dass Gäste und Kunden von Restaurants, Friseuren etc. ihre Kontaktdaten und Wohnadressen hinterlegen. Ist das datenschutztechnisch in Ordnung? Generell scheiden sich hier die Geister und vielen ist es gar nicht erst bewusst, wie und ob ihre Daten überhaupt gespeichert werden.
Die Installation der Corona-Warn-App ist zumindest nicht vorgeschrieben und man kann freiwillig entscheiden, ob man sie verwendet. Diese soll Infektionsketten deutlich schneller und automatisiert erkennen und die Pandemie eindämmen. Man schützt nicht nur sich, sondern vor allem auch andere wie Familie und Freunde – und dafür ist es doch eine Überlegung wert, die Corona-Warn-App zu laden.
Hast Du noch Fragen zur Corona-Warn-App? Die Bundesregierung hat hier alle wichtigen FAQs zusammengestellt und bietet dort eine Plattform für Fragen rund um die App an.