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Mit dem Handy bezahlen – die bargeldlose Zukunft?

Eine Hand hält ein Smartphone und 2 darüberliegende Geldscheine fest
Werden wir bald unsere Einkäufe direkt mit dem Handy bezahlen?

Schon gewusst? – Bereits heute ist es bei den meisten Supermärkten in Deutschland möglich, mit dem Handy zu bezahlen. Bis jetzt nutzen die Verbraucher das kontaktlose Bezahlen aber noch eher zurückhaltend. Wir schauen auf die derzeitigen Bezahlsysteme, die Technik und zeigen Euch die aktuellen Apps für Mobile Payment.

Übersicht

Bezahlsysteme

Das Internet und die Digitalisierung durchdringen die verschiedensten Bereiche unseres Lebens und verändern unseren Alltag nachhaltig. Auch in Sachen Online Banking und digitales Bezahlen haben PayPal oder Mobile Pay unsere Bezahlweisen verändert. Die Prägung der ersten Münzen lässt sich übrigens bereits auf 700-500 v. Chr. zurück datieren. Da leuchtet es ein, dass dieses vertraute Bezahlsystem für die meisten kaum wegzudenken ist. Viel später erst kamen Papiergeld, Scheckverkehr und unsere modernen Konten mit Debit- und Kreditkartenfunktion hinzu. Bei jeder neuartigen Methode für das Bezahlen kam es anfangs zu Komplikationen und es brauchte eine Weile um die Akzeptanz und das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erreichen. Heute wollen wir uns das Bezahlen per Internet in Verbindung mit dem Handy genauer ansehen.

Kontaktlos Bezahlen

Bereits heute ist es in den meisten Supermärkten möglich, kontaktlos mit Eurem Smartphone oder der Kreditkarte bzw. der Girocard zu bezahlen. Wenn auf Eurer Girokarte das Girogo Logo zu sehen ist, dann könnt ihr die Funktion bereits nutzen. Für Euer Smartphone könnt ihr verschiedene Apps im Internet runterladen, um mittels NFC Technik abzurechnen. Wir stellen Euch an späterer Stelle einige Apps vor, mit denen ihr kontaktlos bezahlen könnt. So könnt ihr entschieden, welche App für Euch die passende ist.

Wie funktioniert das Bezahlen mit dem Handy?

Um mit dem Handy Bezahlen zu können, braucht ihr zunächst die passende App und Euer Smartphone muss für die NFC Funktion (Near Field Communication) geeignet sein. Dazu braucht ihr bei einem Samsung Galaxy, Windows Phone oder anderem Smartphone mit Android Betriebssystem mindestens die Android Version 4.4. oder ein iPhone 6. Wer trotz eines älteren Handys mit dem Bezahlen per App loslegen will, der kann sein Handy für NFC mit einem zusätzlichen Chip nachrüsten. An der Supermarktkasse müsst ihr nur noch Euer Handy über die Fläche am Kartenlesegerät halten und schon wird der Betrag innerhalb Eurer App, Eurem Konto oder vom aufgeladenen Guthaben abgebucht. Je nach Anbieter müsst Ihr euch für Beträge über 25 Euro meist autorisieren, zum Beispiel mittels Pin oder Fingerabdruck.

Wie funktioniert die NFC Technik?

Die mobile NFC Technik funktioniert per Funk. Das Signal wird dann zwischen dem Bezahlterminal an der Kasse und Eurem Handy ausgetauscht. In der Regel braucht es dazu eine Distanz von c.a. 4 cm, damit das Signal per NFC übertragen und empfangen werden kann. Möglich sind aber auch bis zu 10 cm. Der Vorteil von NFC gegenüber anderen Funksignalen für das Internet wie WLAN und Bluetooth ist, dass ihr nicht extra eine Verbindung einrichten oder freischalten müsst. Die Koppelung und der Datenaustausch werden einfach durch die Nähe der Partnergeräte aktiviert. Auf diese Weise sollen auch Manipulationen und Betrug erschwert werden. Würde jemand die Daten abgreifen wollen, müsste er sich in unmittelbarer Nähe zu den beiden Geräten aufhalten. Mit Eurem Android Handy könnt ihr die NFC Technik auch nutzen, um Daten zwischen einzelnen Geräten auszutauschen. Die dazugehörige App für Android heißt Android Beam und kann wie Bluetooth genutzt werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten für die Nutzung von NFC bieten Türschlüssel, Autoschlüssel, Eintrittskarten, Parktickets, Stempelkarten und vieles mehr.

Wo könnt ihr kontaktloses Bezahlen mit dem Handy nutzen?

Um das bargeldlose Zahlen zu vereinfachen, haben viele Supermärkte bereits in den letzten Jahren aufgerüstet. Ihr findet die NFC Lesegeräte meistens an dem Kartenlesegerät oder an einem Terminal an der Kasse. Ob Aldi, Lidl oder REWE, bis zu einem Betrag von meist 25 Euro (gelegentlich 50 Euro) legt ihr einfach euer Handy auf und bezahlt schnell und einfach ohne PIN und Unterschrift. Bei anderen Supermärkten, wie zum Beispiel Edeka, ist es nur möglich mobil zu bezahlen, wenn ihr auch die hauseigene Edeka App runterladet.

Welche Apps gibt es für das mobile payment?

Apps von Mobilfunk Anbietern

Vodafone Wallet ist aktuell die einzige App eines Mobilfunkanbieters in Deutschland für das mobile payment. O² und die Telekom haben ihre Wallet App bereits wieder eingestellt. Da sich der erhoffte Erfolg der App nicht einstellte, versucht O² jetzt die Kunden mit einer Internet Banking App zu überzeugen. Bei Vodafone Wallet können die Kunden per NFC kontaktlos Bezahlen, Parktickets kaufen und Gutscheine nutzen. Dazu soll außerdem die ewige Schlüsselsuche vorbei sein. Für Euren Mercedes könnt Ihr mit der App das Signal für Euren digitalen Fahrzeugschlüssel generieren. Dazu müsst ihr die Vodafone Wallet App im Play Store runterladen und Euch zusätzlich beim Bezahlsystem SmartPass registrieren. Ihr könnt die Vodafone Wallet App aber auch mit Eurem PayPal Konto verbinden und die Abbuchungen darüber laufen lassen.

Andere Wallet Apps für das Smartphone

Für Euer Smartphone könnt ihr weitere Wallet Apps runterladen, von denen wir Euch ein paar exemplarisch vorstellen wollen. Die boon. App könnt ihr für Euer Android Smartphone herunterladen, jedoch in Deutschland nicht offiziell für das iPhone (dazu später mehr). Mit dieser App müsst Ihr Euer Guthaben kontinuierlich aufladen, um mobile payment zu nutzen. Anders bei der SEQR App: Die für das Android Smartphone geeignete Bezahl App, ermöglicht Euch nach drei erfolgreichen Transaktionen mit geringeren Beträgen, ohne Aufladung ein Limit bis zu 750 Euro freizugeben. Die Beträge werden dann von eurem zugehörigen Referenzkonto abgebucht. Es gilt für boon. als auch für SEQR: Beide Smartphone Apps funktionieren nur an Bezahlterminals, die auch für die MasterCard geeignet sind.

Auch die Banken in Deutschland wollen das Internet neben dem Online Banking für sich nutzen. Mit der App der Sparkasse BankCard Mobil könnt Ihr mit Eurem Smartphone kontaktlos bezahlen. Ihr müsst, um die App nutzen zu können, einen aufrechten Vertrag mit A1, Drei oder T-Mobile haben. Als zusätzliche Funktion könnt ihr auch kontaktlos Geld abheben an den entsprechenden Bankautomaten. Wie schon erwähnt, könnt ihr unabhängig von Eurer Bank mit jeder girogo geeigneten Girocard per NFC Technik bezahlen. Ob man diese vorher aufladen muss, kommt auf darauf an, ob die Karte schon mit der giro-card-kontaktlos-Funktion versehen ist. In diesem Fall muss nicht vorher aufgeladen werden.

In Deutschland noch nicht angebotene Apps

Seit Juni 2017 steht Euch Google Pay zur Verfügung. Der Dienst vereint Android Pay und Google Wallet in einer App. Mit dieser könnt ihr mit Eurem Android Smartphone ganz einfach per NFC kontaktlos bezahlen.

Die Verbreitung von Mobile Pay in anderen Ländern

Gleichfalls wie das Bezahlen mit Girocard oder Kreditkarte, so verbreitet sich auch das mobile Bezahlen mit dem Handy in anderen Ländern viel schneller als in Deutschland. Dies zeigen auch die Angebote und die Verbreitung der Apps. Weit abgeschlagen liegen wir Deutschen aber hinter skandinavischen Ländern wie Dänemark und Schweden. In Dänemark müssen kleinere Läden nicht einmal Bargeld vorrätig haben oder annehmen und in Schweden kann man sowohl die Obdachlosen-Zeitung als auch die Kirchenkollekte digital bezahlt werden. Nur noch 30% aller Geschäfte und Käufe werden in Schweden mit Bargeld abgewickelt. Und sogar in Banken ist es üblich geworden, dass kein Bargeld mehr vorhanden ist. Im Vergleich liegt Deutschland also noch weit hinter dem, was die moderne Technik bereits ermöglichen würde.

Wieso ist digitales und mobiles Bezahlen in Deutschland noch kein Standard?

Im Allgemeinen wird den Deutschen nachgesagt, dass sie an ihrem Bargeld hängen und eher skeptisch gegenüber dem Bezahlen mit Karte und Handy sind. Doch auch hierzulande nehmen die Zahlungen mit Girocard, Kreditkarte und das Online Banking immer weiter zu. Vielleicht mag auch eine größere Skepsis der Deutschen eine Rolle spielen. Sicher ist aber, dass in Sachen Bezahlen mit Smartphone vor allem die geringe Nutzerfreundlichkeit der aktuell erhältlichen Apps Einfluss nehmen. „App runterladen, persönliche Daten mittels Ausweis-Scan verifizieren, Plug-In downloaden, Guthaben aufladen und je nachdem trotzdem einen Code an der Kasse eingeben…“

All diese Vorgänge mögen aus Sicht von Datenschutz und Zahlungssicherheit durchaus gerechtfertigt sein. Leider lassen sie das kontaktlose Zahlen per Handy für Kunden wenig attraktiv erscheinen. Vor allem die Vorteile „schnell, einfach, unkompliziert“, können auf diese Wiese nicht erfüllt werden. So erklärt sich auch, dass das Bezahlen per Handy nicht nur wenig verbreitet ist, sondern viele noch gar nicht mitbekommen haben, dass es bereits an vielen Stellen möglich ist.

Ein Ausblick in die Zukunft?

Ob sich die Menschen wirklich irgendwann komplett vom Bargeld verabschieden werden, das können wir Euch an dieser Stelle auch nicht vorhersagen. Sicher ist aber, dass die Verbreitung von bargeldlosem Zahlen zu nehmen wird und die entsprechenden Apps vereinfacht werden muss. Die leichtere Nutzung würde auch in Deutschland eine größere Attraktivität mit sich bringen. Mit Google Pay gehen wir einen Schritt weiter in die Richtung des bargeldlosen Bezahlens. Bereits heute ist es möglich, dass die Chips für die NFC Technik auch in anderen Geräten wie beispielsweise einem Schlüsselanhänger eingebaut werden. Sehr futuristisch aber bereits heute möglich ist das Einsetzen eines Chips unter die Haut. Damit wird der Mensch quasi selbst zum Cyborg und eins mit dem Internet. In der Grafik seht ihr, wie sich der Alltag in der Zukunft durch mobiles und digitales Bezahlen gestalten könnte.

Quelle: Bankenverband

Habt ihr Fragen zum Thema „Mit dem Handy bezahlen“? Schreibt einen Kommentar, in unserem Blog sind wir immer für Euch da. Möchtet ihr mit der Digitalisierung Eures Unternehmens oder Eurer Marke loslegen? Die Media Company freut sich auf gemeinsame Projekte – nehmt jetzt Kontakt zu uns auf.

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