Osterhase, Ostereier, Osterfeuer: im Laufe der Jahre haben sich bei vielen Menschen verschiedene Bräuche zu Ostern entwickelt. Wir haben einige dieser Osterbräuche aus aller Welt für Sie im Überblick:
Der Osterhase
Jeder kennt ihn, egal ob jung oder alt. Der Osterhase ist wohl das bekannteste Symbol der Osterzeit, schließlich bringt er die Ostereier und alle anderen süßen Leckereien. Erste Belege für den Osterhasen gab es bereits im 17.Jahrhundert und wurden von einem Medizinprofessor aus Heidelberg überliefert. Dieser schilderte den Brauch aus der Region des Elsaß.
Wieso bringt der Osterhase die Ostereier?
Ehrlich gesagt hat der Osterhase diesen Job noch gar nicht so lange. Wie bereits erwähnt, bringt der Osterhase erst seit dem 17. Jahrhundert die Ostereier vorbei. Hase und Ei sind beide ein Symbol für die Fruchtbarkeit und die Entstehung des Lebens. Zudem ist Ostern das Fest des Frühlings, und genau dieser lockt bekanntlich die scheuen Tiere aus ihren Bauten. Sobald die kleinen Häschen die grünen und blumigen Wiesen erkunden, ist für uns eines sicher: Der Frühling naht!
Das Osterei
Es gehört zu jedem ausgiebigen Frühstück dazu: das Ei. Doch was macht das Ei zur Osterzeit so besonders? Das Osterei ist heute ein gefärbtes oder auch mit Motiven bemaltes Ei und wurde früher, in der Urchristenzeit, den Verstorbenen als Sinnbild für die Auferstehung mit ins Grab gelegt. Die tote und leblose Schale verbirgt und umschließt das neue Leben, das Küken. Die christliche Kirche verbindet das Ei mit der Auferstehung Jesu Christi nach der Kreuzigung. In der Woche vor Ostersonntag war es den Christen untersagt, Eier zu essen. Die Eier wurden gesammelt, aufbewahrt und mit schönen Farben verziert, um sie am Ostersonntag zu weihen und feierlich zu verspeisen. Dieser Brauch ist bis heute erhalten geblieben und ist das heutige „Ostereier bemalen und suchen“.
Ei und Hase sind somit ein unschlagbares Team für Ostern und gehören zu den wichtigsten Osterbräuchen in Deutschland.
Ein großes Osterfeuer
Ein weiteres Symbol für die Auferstehung Christi ist das Licht, welches durch das Osterfeuer und die Osterkerzen entfacht wird. Am Abend des Ostersamstags feiern die Menschen die Wiedergeburt Jesu, indem sie die Kirche mit zahlreichen Kerzen erhellen oder sich gemeinsam um die großen Feuerstellen versammeln.
Zudem sollen mit dem Osterfeuer die bösen Wintergeister vertrieben und der Frühling begrüßt werden. Das ist ein heidnischer Brauch, der noch aus dem Mittelalter stammt.
Osterbräuche aus aller Welt:
Nicht überall auf der Welt wird Ostern mit Osterhasen und Ostereiern gefeiert. So werden zum Beispiel in Schweden die Ostereier vom Osterküken gebracht und die bösen „Osterhexen“ werden mit Feuerwerk vertrieben. In Italien wird eine salzige Ostertorte gegessen und in Irland werden Tanzwettbewerbe auf der Straße ausgetragen und der Sieger bekommt einen Kuchen.
In Bulgarien ist es so, dass die älteste Frau im Haushalt mit dem ersten rot gefärbten Ei allen Kindern des Hauses über das Gesicht streicht. Das soll allen Gesundheit bringen und Kraft verleihen. In England hingegen sammeln die Menschen an Ostern Weidenkätzchenzweige und tätscheln sich damit gegenseitig. Das soll Glück für das nächste Jahr bringen.
Während in Frankreich das ganze Jahr über die Kirchenglocken läuten, bleiben die Glocken von Gründonnerstag bis Karsamstag im ganzen Lande stumm, denn es wird um den Tod Jesu getrauert. Erst am Ostersonntag läuten dann die Glocken wieder, das symbolisiert die Freude über die Auferstehung Christi. Wenn die Franzosen die Glocken dann Ostersonntags hören, umarmen und küssen sie sich.
Wenn Sie sich an Ihre Kindheit zurück erinnern, wissen Sie noch, was bei Ihnen das Osterfest besonders gemacht hat? Teilen Sie Ihre Osterbräuche mit uns – wir sind gespannt.