„True Social“ – das ist das Versprechen der neuen Social Media Plattform Vero. Bestimmt hast Du den Hype um die neue App auf Facebook oder Instagram schon mitbekommen – mittlerweile nutzen Vero schon über eine Million Menschen. Hat sie das Zeug zum neuen Social Media Star? Wir gehen Vero auf den Grund.
Übersicht
- Was ist Vero?
- Am Anfang steht der Hype
- Unterschied zu anderen sozialen Netzwerken
- Freunde und Bekannte
- Ohne Werbung, Datensammeln und Algorithmen
- Vorteile von Vero
- Kritik an Vero
- Nachteile von Vero
- Fazit
Was ist Vero?
Nutzer von Instagram oder Facebook kommen momentan kaum an dem Hype vorbei. Vero ist das neue soziale Netzwerk. Wobei „neu“ nur bedingt zutrifft: Die App existiert in den Stores eigentlich schon seit 2 Jahren – bis vor wenigen Wochen noch mit geringen Nutzerzahlen. Doch immer mehr Menschen werden Teil von Vero – mittlerweile sind das bereits über eine Million Nutzer.
Am Anfang steht der Hype
Ausgelöst wurde dieser Sturm durch Influencer – also Internetstars mit vielen Followern, die Empfehlungen an ihre Fans abgeben. Sie zeigten stolz, wie toll ihr Vero Profil aussieht. Die Folge: Viele andere Nutzer reden mit und ziehen nach. Dadurch entsteht ein Schneeball-Effekt, der Vero viele neue Mitglieder gebracht hat. Im Internet kursieren Gerüchte, Vero habe Influencer bezahlt, damit sie Werbung für die Social Media Plattform machen – Vero streitet das allerdings offiziell ab. Alle App Empfehlungen sollen aus freien Stücken und ohne Beeinflussung der App-Erfinder kommen.
Vero verzeichnet bereits jetzt über eine Million Nutzer. Diese konnten sich kostenlos registrieren und erhalten damit eine lebenslange kostenfreie Mitgliedschaft. Ab dieser Grenze sollte dann eigentlich ein Mitgliedsbeitrag fällig werden, die Betreiber haben diesen Zeitpunkt allerdings weiter nach hinten geschoben – ein weiterer Anreiz, sich jetzt noch bei Vero zu registrieren.
Was unterscheidet Vero von anderen sozialen Netzwerken?
Vero ist lateinisch und steht für „wahr“. Bei Vero bedeutet das: keine Werbung, kein Sammeln von Daten und keine Algorithmen. Was die Nutzer bei Facebook und Instagram nervt, soll es bei Vero nicht geben – „True Social“ eben.
“Wir wollen, dass Vero dein Leben verbessert, nicht davon ablenkt.”
Vero
Vero weiß um die Abhängigkeit vieler Nutzer von sozialen Netzwerken. Daher bietet sie innerhalb der App eine Art Kontrolle – eine Funktion zeigt Dir an, wie viel Zeit du an welchen Tagen mit Vero auf Deinem Smartphone verbracht hast.
„Vero ist stolz darauf, als erstes soziales Netzwerk den Nutzern zu zeigen, wie viel Zeit sie auf der Plattform verbringen.“
Vero
Mit dieser Funktion ist Vero Vorreiter und Facebook und Instagram bisher einen Schritt voraus.
Von Freunden und Bekannten
Während bei den bekannten sozialen Netzwerken nur zwischen „befreundet“ und „nicht befreundet“ unterschieden werden kann, gibt es bei Vero weitere Möglichkeiten. So können Nutzer ihre Follower in Enge Freunde, Freunde, Bekannte und Follower einteilen und bei jedem Post individuell entscheiden, wer was zu sehen bekommt.
Vero verfolgt damit das Ziel, die Nutzer nicht nur in Freunde bzw. Follower einzuteilen, wie Facebook und Instagram es machen. Das führe nämlich dazu, dass nur die interessantesten Dinge aus dem Leben geteilt werden – klar, es sollen schließlich möglichst viele Likes hinterlassen werden. Bei Vero soll es sich jetzt aber vor allem um einfache Dinge aus dem Alltag drehen, die in manchen Fällen auch nur die engen Freunde sehen sollen. Denn:
„Wenn Du Kontrolle darüber hast, wer was sehen kann, kannst du dich viel natürlicher verhalten.“
Vero
Ohne Werbung, Datensammeln und Algorithmen
Das soziale Netzwerk will mit seinem Angebot junge Nutzer ansprechen, die sich durch Werbung belästigt fühlen. Finanzieren will sich die App dann durch geringe Mitgliedsbeiträge, die momentan aber noch nicht eingeführt wurden – der Zeitpunkt dafür ist noch nicht bekannt.
Der Datengau von Facebook spielt Vero natürlich in die Karten. Nutzer bestehen mehr und mehr auf Datensicherheit. An dieser Stelle verspricht Vero, keine unnötigen Daten zu sammeln.
Vero beteuert außerdem, keinen Algorithmus bei der Ausspielung der Posts zu verwenden. Was bei Facebook die Reihenfolge der Beiträge in der eigenen Timeline bestimmt, soll es bei Vero schlichtweg nicht geben. Alle Posts werden nach dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung angezeigt – keine Priorisierung aufgrund von Nutzerverhalten. Wer also weit genug scrollt, kann theoretisch alle Posts von Freunden in chronologischer Reihenfolge sehen.
Auch Musik, Filme und Bücher
Neben Fotos und Videos bietet das soziale Netzwerk viele andere Medientypen, die gepostet werden können. Zum Beispiel können Musik- und Buchtitel, Links oder Orte mit anderen Nutzern geteilt werden.
Die Vorteile von Vero auf einen Blick:
- Registrierung noch kostenlos (für lebenslange kostenfreie Mitgliedschaft)
- keine Werbung
- kein unnötiges Datensammeln
- kein Algorithmus, der die Anzeige der Posts bestimmt
- Nutzer können in Gruppen eingeteilt und Posts so individuell ausgespielt werden
- Kontrolle durch Nutzungszeit in der App
- Auch Musik und Bücher sowie Links und Orte können geteilt werden
Kritik an Vero
Die Vorteile von Vero kennst Du jetzt. Doch wie das bei allen neuen Apps und Plattformen so ist, gibt es natürlich auch einige Kritikpunkte.
Da geht es schon bei dem Gründer der App los: Ayman Hariri. Der libanesische Milliadärssohn gehörte früher der Geschäftsführung des saudi-arabischen Bauriesen Saudi Oger an. Die Firma geriet aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Lohnentzug massiv in die Kritik.
Weiter geht es bei der Anmeldung. Um einen Vero Account zu nutzen, muss bei der Registrierung zwingend eine Telefonnummer angegeben werden – laut Vero, um die Echtheit der Nutzer zu prüfen. Vor dem Herunterladen aus den App Stores wird man darüber nicht informiert. Bei vielen Nutzern stößt bereits das auf Misstrauen.
Viele Nutzer haben sich dennoch angemeldet, beklagen sich aber oft über technische Probleme. Aufgrund des plötzlichen Hypes um die App waren die Server überlastet und die Plattform konnte oft nicht benutzt werden. Bereits nach kurzer Zeit kursierten viele Posts mit #deletevero im Netz und riefen zum Löschen der Plattform auf.
Doch auch das ist – ähnlich wie bei Facebook – nicht so ohne weiteres möglich. Sofortiges Löschen gibt’s nicht, vielmehr muss eine Anfrage an den Support gestellt werden. Dieser prüft dann die Anfrage und meldet sich zurück.
Kein Algorithmus und eine chronologische Anzeige der Posts klingt gut? Kann sein, kommt jedoch auch auf die Anzahl der Posts an. Stell Dir vor, Du siehst alle Beiträge die Deine 700 Freunde und Bekannte auf Vero posten. Um alle zu sehen, hättest Du ganz schön viel zu tun. Anders wie bei Facebook oder Instagram bekommst Du nur die für Dich relevanten Beiträge angezeigt. Hier muss wohl jeder selbst entscheiden, mit welcher Variante er sich wohler fühlt.
Ein weiterer Faktor, der sowohl gut als auch schlecht sein kann: Kontakte aus Facebook oder Instagram können nicht importiert werden. Viele Nutzer würden ihre Freunde gerne direkt in die App übernehmen, Vero bietet hier allerdings keine Möglichkeit – vielleicht auch eine Chance für einen Neuanfang? ;-)
Alle Nachteile auf einen Blick
- Fragwürdiger Gründer
- Für Registrierung wird Telefonnummer benötigt
- oft technische Probleme innerhalb der App
- Löschen des Profils nur auf Anfrage
- durch Weglassen eines Algorithmus kann die Timeline „explodieren“
- Kontakte aus Facebook oder Instagram nicht importierbar
Und jetzt?
Tja, viele Vorteile und viele Nachteile, der anfängliche Hype lässt langsam nach. Bei Vero anmelden oder nicht? Das können wir natürlich pauschal nicht beantworten. Alle Vor- und Nachteile sollte jeder für sich selbst abwiegen. Vero bietet Dir die Chance auf eine neue soziale Plattform, ohne dass sie Dich dabei auf Schritt und Tritt verfolgt und Deine Daten sammelt. Auf der anderen Seite kämpft sie noch mit Startschwierigkeiten und birgt einige Hürden bei Anmeldung und Löschung der Profile.
Hast du noch Fragen zu Vero oder interessierst Dich für andere Social Media Plattformen? Wir sind Experten im Bereich Social Media Marketing und unterstützen Dich gerne bei Deinen Projekten – ruf uns einfach an oder schreib eine Nachricht!
Kontakt aufnehmenAn die Nutzerzahlen von Facebook und Instagram wird Vero schwer herankommen, wir sind dennoch gespannt auf die Entwicklung. Hast Du bereits Erfahrung mit Vero gemacht? Wir freuen uns über Kommentare!
2 Kommentare
Agga
Hay, ich würde gerne mit in der Beobachtung von Vero helfen, Streit schlichten..Hass Nachricht sperren und so weiter..Liebe Grüße Angelika
Janina von Webweisend
Hallo Angelika,
für die Sperrung von fragwürdigen Kommentaren oder Hass-Nachrichten ist der Vero-Support zuständig. Wenn Dir so etwas auffällt, kannst Du dies in der App melden.
Viele Grüße aus Düsseldorf.
Janina